Beim Thema Fußballschiedsrichter scheiden sich ziemlich schnell die Geister: Die meisten Menschen halten die Unparteiischen wohl für absolut notwendig – einige andere wiederum eher für notwendiges Übel. Freilich schwankt die Gesinnung sehr stark mit den Spielen, die man als Fußballfan verfolgt. Wenn die gegnerische Mannschaft (vermeintlich) zu Unrecht einen Elfmeter zugesprochen bekommt, ist die Verärgerung gerade bei den eingefleischten Fans riesig. Nicht immer sind die Herren in Schwarz um ihren Job zu beneiden. Doch wie wird man eigentlich professioneller Schiedsrichter?
<h3>Früh übt sich</h3>
Eine wichtige Information vorweg: In der Regel ist „Schiedsrichter“ kein Hauptberuf, sondern eine Nebentätigkeit. Die meisten Schiedsrichter gehen daher einem anderen Beruf nach, sind beispielsweise Juristen oder Betriebswirte. Die Ausbildung nach DFB-Statuten kann bereits im frühsten Alter beginnen – in den meisten Landesverbänden ab 12, vereinzelt auch ab 14 Jahren.
<h3>Grundausbildung dauert 20 bis 50 Stunden</h3>
Je nach Landesverband nimmt die Ausbildung etwa 20 bis 50 Stunden in Anspruch, die auf eine bis sechs Wochen verteilt werden. Es folgt eine schriftliche sowie eine praktische Prüfung. Bei letzterer muss beispielsweise eine 1300 Meter lange Strecke in unter sechs Minuten zurückgelegt werden. Ist die Prüfung erfolgreich bestanden, folgen die Feldeinsätze bei den Junioren oder Senioren. Dabei beginnt der frischgebackene Schiedsrichter idealerweise unter Anleitung eines felderprobten „Paten“ in den jeweiligen Basisklassen.
<h3>Vorbestimmter Karriereweg</h3>
Nach einer gewissen Spielpraxis erklimmt der Schiedsrichter verschiedene „Karrierestufen“, die bis zur Bundesliga gehen. Auf dem Weg dorthin durchläuft er sämtliche Spielklassen. Pro Spielklasse benötigt der Kandidat mindestens ein Jahr Praxis. Das Gehaltsspektrum ist genauso klar geregelt: In der Regionalliga verdient ein Schiedsrichter 300, in der Bundesliga bis zu 3.800 Euro. FIFA-Schiedsrichter der sogenannten „Elite-Klasse“ werden mittlerweile mit einem Fixbetrag von 40.000 Euro abgegolten. Neben den von der jeweiligen Spielklasse abhängigen Aufwandsentschädigungen bekommen Schiedsrichter in der Regel Arbeitskleidung gestellt sowie die Anreisekosten zum Spielort erstattet.