Das Thema Muskelkrämpfe war bei der diesjährigen Fussball-Weltmeisterschaft häufig präsent. Die deutsche Elf traf es vor allem beim zähen Ringen mit Algerien – unter anderem krampften die Beine von Bastian Schweinsteiger. Am Ende musste der Spielmacher in der 109. Minute mit einem schmerzverzerrten Gesicht vom Spielfeld humpeln.
Schmerzen können über Minuten anhalten
Angesichts der Tatsache, dass Schweinsteiger ein hervorragend trainierter Leistungssportler ist, dürfte der Vorfall viele Hobbysportler erstaunen. Doch Muskelkrämpfe ereilen selbstverständlich auch Menschen, die regelmäßig einer sportlichen Betätigung nachgehen. Streng genommen sind solche plötzlich auftretenden Krämpfe ein Defekt unseres Körpers. Ohne einen erkennbaren Grund erhält der Muskel dabei den Impuls zum Zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen resultiert in stellenweise sehr starken Schmerzen, die einige wenige Sekunden oder aber mehrere Minuten lang anhalten können.
Wissenschaft lange auf dem Holzweg
Eine lange Zeit ging die Sportwissenschaft davon aus, dass Muskelkrämpfe etwas mit dem Flüssigkeitshaushalt des Körpers zu tun haben. Im Klartext: Durstige Sportler sollten ein höheres Risiko haben. Verschiedene Studien haben diese These zwischenzeitlich widerlegt. Auch der so genannte Elektrolytspiegel im Blut hat entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens keinen signifikanten Einfluss auf die Entstehung von Krämpfen.
Passives Dehen und Pausieren helfen
Die genaue Entstehungsursache ist bis heute unklar. Fest steht nur, dass eine überdurchschnittliche Belastung das Zusammenziehen begünstigt. Auch hohe Temperaturen sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit sind Risikofaktoren. Es liegt nahe, dass die Kommunikation zwischen Muskel und Gehirn auf eine bestimmte Art und Weise fehlerhaft ist – auf welche genau, ist weiterhin Gegenstand der sportwissenschaftlichen Forschung. Kommt es beispielsweise beim Fußballtraining zu einem Muskelkrampf, kann der Betroffene nicht viel ausrichten. Effektiv ist eine passive Dehnung, um den Muskel aus seinem zusammengezogenen Zustand nach und nach zu lösen. Krampft beispielsweise die Wade, muss der Fuß möglichst weit durchgestreckt werden. Ansonsten hilf nur eins: Eine Zwangspause.