Unter den Rückschlagsportarten dürfte Badminton den dritten Platz nach Tennis und Tischtennis einnehmen – zumindest was die Außenwahrnehmung und insbesondere die Anzahl der aktiven Vereinsspieler angeht. Heute betreiben mehr als 14 Millionen Spieler in 160 Nationen den Sport wettkampfmäßig. Dazu kommen noch etliche fortgeschrittene Hobbyathleten, die ohne Vereinszugehörigkeit regelmäßig spielen. Kurzum: Den Sprung aus der Nische hat das Badminton längst geschafft. Kurioses Detail am Rande: Ohne den Süßwarenhersteller HARIBO – allseits bekannt durch die Gummibärchen sowie den Slogan „…macht Kinder froh, und Erwachsene ebenso!“ – wäre der Sport hierzulande wohl nie so groß geworden.

Initialzündung in Dänemark

Das Prädikat „Groß“ ist dabei keinesfalls übertrieben: So zählt der Deutsche Badminton-Verband als oberste Lobby rund 220.000 Mitglieder, die in über 2.700 Vereinen organisiert sind. Bevor dieser Rekordstand erreicht werden konnte, musste das Badminton rund 60 Jahre Entwicklung durchlaufen. Jene Erfolgsgeschichte wurde dabei maßgeblich von den Gebrüdern Riegel befeuert, den Köpfen hinter dem besagten HARIBO-Konzern. Anfang der 1950er Jahre lernten Hans und Paul Riegel das Badminton im Rahmen von Geschäftsreisen nach Dänemark kennen. Sie waren von dem schweißtreibenden Spielkonzept aus England dermaßen angetan, dass Sie Schläger und sonstige Ausrüstung einkauften und kurzerhand nach Deutschland mitbrachten.

Kick-off anno 1953

In der Heimat angekommen, wurde im Januar 1953 der Grundstein für den erwähnten Badminton-Verband gelegt. Hans Riegel fungierte als erster Präsident. Sein Bruder Paul behauptete sich später als sportliche Konstante in der wachsenden Profiszene von Badminton-Deutschland. Parallel zur Verbandsgründung wurden in Wiesbaden die ersten deutschen Meisterschaften ausgetragen.

Erste Badmintonhalle Deutschlands steht bei HARIBO

Noch im selben Jahr ließen die Riegels die erste reine Badminton-Halle des Landes auf ihrem Werksgelände in Bonn errichten. Das „HARIBO Center“ – so der heutige Name der Einrichtung – ist mittlerweile zu einer Institution im Großraum Bonn avanciert.

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