Früh übt sich bekanntlich – das gilt mehr denn je auch für den Tennissport. Viele Profis von heute standen bereits im zarten Kindesalter auf den Courts dieser Welt, trainierten regelmäßig und spielten sogar schon kleine Turniere. Ein besonders populäres Beispiel ist die Rekordspielerin Steffi Graf, die schon mit drei Jahren einen Tennisschläger in der Hand hatte. Ihrem hartnäckigen Vater Peter ist es zu verdanken, dass sie in den nachfolgenden Jahrzehnten zur wohl besten deutschen Tennisspielerin aller Zeiten avancieren konnte.
<h3>Mit maximal sechs Stunden pro Woche loslegen</h3>
Der Grat zwischen einem gesunden Maß sportlicher Früherziehung und grenzwertiger Schinderei ist relativ schmal. Umso wichtiger ist es, sich an die offiziellen Richtlinien für kindgerechtes Tennistraining zu halten. Im Alter von vier bis sechs Jahren sollte das wöchentliche Trainingspensum bei etwa sechs Stunden liegen. Quantitatives Spielen ohne dogmatischen Fokus auf die Technik ist dabei das oberste Gebot: Die Kinder sollen sich mit dem Schläger vertraut machen, ein paar Bälle schlagen und langsam, aber sicher ihre Koordination schärfen. Das Spiel in der Gruppe verstärkt die positiven Erlebnisse für gewöhnlich.
<h3>Grundlagentraining ab sechstem Lebensjahr</h3>
Zwischen dem sechsten und dem neunten Lebensjahr folgt das Grundlagentraining, das etwa zehn Stunden pro Woche beanspruchen darf. Die Reaktions- und Frequenzschnelligkeit sollte genauso wie die Ausdauer gezielt verbessert werden. Genauso wichtig ist es, dem Kind grundlegende Abläufe des Sports (Ballwurf, Aufschlag, Ballannahme) nachhaltig zu vermitteln.
<h3>Beste Aufnahmefähigkeit zwischen 9 und 12 Jahren</h3>
Das anschließende Aufbautraining gliedert sich in zwei Stufen: Stufe I findet zwischen dem neunten und dem 12, Stufe II zwischen dem 12. und dem 14. Lebensjahr statt. In der ersten Phase liegt das Gewicht auf dem Techniktraining, da der heranwachsende Sportler in dieser Lebensphase über eine besonders große Aufnahmefähigkeit verfügt. In Stufe II verlagert sich der Fokus zunehmend auf Ausdauer- und Schnelligkeitstraining, aber auch auf den gezielten Aufbau der für den Tennis notwendigen Muskulatur. Hierbei liegt das Pensum bei 12 bis 14 Stunden pro Woche.