Die Erste Fußball-Bundesliga feiert anno 2013 50-jähriges Bestehen. Die Presse ist dementsprechend voll von Kommentaren, Rückschauen und Fotos der besten Momente aus einem Spielbetrieb, der – was Ertrag, Professionalität und Zuschauerzahlen angeht – heute weltweit tonangebend ist. Doch selbstverständliche hatte die Bundesliga in den fünf Jahrzehnten auch mit Schattenseiten zu kämpfen. Dabei reichte das Spektrum von Lappalien wie betrunkenen Spielern, die Autounfälle verursachten, bis hin zu „echten“ kriminellen Episoden wie beispielsweise den großen Wettskandal 2005.

Ein fast perfektes System

Jener Wettskandal gilt bis heute als die größte Affäre im hiesigen Profi-Fußball. Dreh- und Angelpunkt war der DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer. Hoyzer gab im Nachgang zu, verschiedene Spiele der Zweiten Bundesliga, des DFB-Pokals sowie der Regionalliga bewusst manipuliert zu haben. Hintermänner wetteten derweil auf den gewünschten Ausgang – und verdienten prächtig. Der geständige Ex-Schiedsrichter bekam zwei Jahre und fünf Monate Gefängnis ohne Bewährung aufgebrummt. Obwohl die Vorgänge nicht die Erste Fußball-Bundesliga betrafen, stürzten sie diese doch ebenso in eine langanhaltende Sinnkrise, die von etlichen, öffentlich geführten Debatten rund um den Einfluss einer internationalen „Wettmafia“ begleitet wurde.

Kein Einzelfall

Ein Skandal von ähnlicher Tragweite ereilte die Bundesliga bereits in der Saison 1970/71. Damals gelang es den Clubs Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld durch ausgeklügelte Manipulation der Verbleib in der höchsten Spielklasse. Das Verschieben der Partien wurde damals von Horst-Gregorio Canellas, Präsident der Kickers Offenbach, öffentlich gemacht. Canellas war im Besitz von Tonaufnahmen, die verschiedene Telefonate rund um Spielmanipulation und Schmiergeldzahlungen beinhalteten. Am Ende wurden 52 Spieler, zwei Trainer und sechs Vereinsfunktionäre bestraft. Insgesamt sollen mehr als 1,1 Millionen DM Schmiergeld geflossen sein.

Daum-Affäre bis heute noch präsent

Angesichts solch weitreichender Verstrickungen erscheint die Aufregung um den Trainer Christoph Daum fast schon nebensächlich. Dennoch schrieb die so genannten „Kokain-Affäre“ Fußball-Geschichte: Ende 2000 wurde Daum – angestoßen durch eine öffentliche Bemerkung von Uli Hoeneß – der Konsum von Kokain nachgewiesen. Der damalige Bayer 04-Leverkusen Coach und designierte Bundestrainer der Nationalmannschaft bestritt dies zunächst, wurde jedoch später durch einen Test eindeutig überführt.

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