Hallenfußball – neudeutsch auch immer häufiger „Indoor Soccer“ genannt – hat sich längst als ernstzunehmende Alternative zum konventionellen Kick etabliert. Vor allem Deutschland behauptet sich in Europa als eine Hochburg des Hallenfußballs. Berücksichtigt man die Tatsache, dass der Sport erst seit den 1970er Jahren Anlauf nimmt, ist diese Entwicklung durchaus beachtlich.

Erstes Turnier 1971 in Berlin

Fußballspiele in geschlossenen Räumen gab es natürlich schon vor den 1970er Jahren. Doch erst vor rund 40 Jahren entdeckten Amateur- und Jugendmannschaften den Hallensport zunehmend. Das erste große Hallenturnier in Deutschland fand im Januar 1971 in Berlin statt. Schon damals waren große Namen im Spiel: Hertha BSC trat als Gastgeber auf, daneben spielten unter anderem Werder Bremen, Eintracht Braunschweig und Borussia Mönchengladbach mit. Am Ende zählten die Veranstalter mehr als 34.500 Zuschauer in fünf Tagen – ein gutes Vorzeichen dafür, dass sich der Hallenfußball in Deutschland etablieren konnte.

Trainingsalternative für Bundesligaclubs

Seinen Zenit erreichte das Indoor Soccer während der 1980er Jahre. Immer öfter wurden Spiele in Funk und Fernsehen ausgestrahlt. Zudem entschloss sich der DFB als oberste Fußballlobby Deutschlands erstmals zur Austragung einer eigenen Hallen-Turnierserie. Die „Hallenmasters“ fanden fortan in den Winterpausen der 1990er Jahre statt. Bereits zuvor entdeckten viele Bundesligaclubs die Halle als willkommene Trainingsalternative in der kalten Jahreszeit.

Sinkender Stern

Mit der Einführung der „Hallenmasters“ gipfelte die Entwicklung endgültig. Anno 1998 wurde der Turniermodus durch den umstrittenen DFB Hallenpokal abgelöst. Die Reform markierte den Anfang vom Ende: Bis die offizielle Turnierserie 2002 eingestellt wurde, sank das Interesse von Clubs und Zuschauern kontinuierlich.Der Hallenfußball fand infolgedessen immer mehr nur noch regional statt. Heute wird die Sportart insbesondere in Ostdeutschland auf einem hohen Niveau weiterbetrieben. Die Anzahl der überregionalen Turniere konnte jedoch nie mehr das Niveau der 1980er Jahre erreichen.

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