Squash ist eine Rückschlagsportart, die häufig allzu vorschnell als „Randerscheinung“ abgestempelt wird. Dabei spielten schon vor rund zehn Jahren knapp zwei Millionen Deutsche zumindest unregelmäßig Squash. Mehr als 600.000 Sportler gaben 2004 an, den Rückschlagsport sogar intensiv und regelmäßig zu betreiben – Tendenz seither steigend. Mittlerweile gilt Deutschland neben USA, England und Australien als eine große und wichtige Squash-Nation. Umso erstaunlicher ist es, dass der Mitte des 19. Jahrhunderts erfundene Zeitvertreib noch immer keine olympische Berücksichtigung findet.
London 2012: Knapp vorbei!
Der Weltverband World Squash Federation (WSF) bemüht sich bereits seit Jahren um eine Olympia-Teilnahme – bislang jedoch vergebens. Bereits 2005 stand zur Debatte, ob Squash neben Rugby, Karate, Golf und Inlineskaten bei den Sommerspielen 2012 in London als offizielle Disziplin aufgenommen wird. Nachdem Softball und Baseball aus der Aufstellung gestrichen wurden, rückten Karate und Squash zunächst nach. Als es schließlich zur allesentscheidenden Endabstimmung kam, fehlte jedoch die notwendige Zweidrittelmehrheit.
Womöglich 2020 dabei?
Zum nächsten Showdown kam es anno 2009 bei der Vorbereitung der Olympischen Sommerspiele 2016. Damals hatte sich das Exekutivkomitee des Ausrichters IOC für Golf und Rugby als Neuzugänge entschieden. Doch die World Squash Federation gab sich kämpferisch und startete kurze Zeit später eine Kampagne für eine Berücksichtigung im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2020. Über letztere soll in Kürze entschieden werden.
Federer begrüßt Bewerbung
Mittlerweile hat der Squashsport prominente Unterstützer im Rücken: So sprach sich der Schweizer Tennisprofi Roger Federer jüngst öffentlich für eine olympische Berücksichtigung aus. Federer spielte in einer Jugend gemeinsam mit seinem Vater jeden Sonntag Squash. Er sei daher schon immer ein „großer Fan“ des britischen Sports gewesen. Ganz gleich ob es diesmal endlich klappt oder nicht, profitiert die Wahrnehmung der schnellen Rückschlagsportart von solchen Aussagen sicherlich nachhaltig. Die Tatsache, dass mittlerweile auch in ganz Deutschland moderne Squash Courts nur wenige Klicks entfernt sind, begünstigt den Aufwärtstrend ebenso.