Squash, die ultra-schnelle und überaus schweißtreibende Rückschlagsportart, wird häufig als US-amerikanische Erfindung angesehen – schließlich klingt der Name einfach amerikanisch. Doch genauso wie das Tennis, das Tischtennis und gar der Fußball kommt das Squash aus Großbritannien. Die Mythenbildung wird stark von der Tatsache befeuert, dass die USA mittlerweile neben Australien und England zur größten und wichtigsten Squashnation aufgestiegen sind.
Genauer Ursprung lässt sich schwer festmachen
Das Spielkonzept entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals verbreite sich das Spiel nicht zuletzt durch Kolonialbeamte zunächst innerhalb des Commonwealths. Über die genaue Initialzündung können Sporthistoriker heute rege streiten: Schon im alten Ägypten – später auch in französischen Breitengraden – gab es verschiedene Rückschlagspiele, die mit der Hand ausgeführt wurden. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang das Spiel „Jeau de Paume“ zu erwähnen, bei dem die bloße Hand erstmals durch eine Art Holz-Handschuh – der Vorläufer des Squash-Schlägers – ersetzt wurde.
Großer Boom setzte in den 1970ern ein
Nichtdestotrotz gelten die Engländer heute als die offiziellen Erfinder des Spiels, dessen Name so viel wie „Zusammendrücken“ oder „Quetschen“ bedeutet – gemeint ist das Quetschen des Squashballs beim Schlägerkontakt. In Deutschland ist Squash erst in den 1930er Jahren angekommen. Einen der ersten professionellen Courts errichtete der Mischkonzern Siemens für seine Mitarbeiter in Berlin. Der große Boom in Mitteleuropa sollte allerdings noch lange auf sich warten: Erst ab den 1970er Jahren wuchs die Anzahl der aktiven Spieler spürbar. Gab es anno 1975 lediglich 25 Courts im ganzen Land, stieg die Anzahl um 1990 herum auf über 1.000 Anlagen.
Knapp zwei Millionen Gelegenheitsspieler
Angeregt durch Kinofilme und TV-Serien kam es während der 1980er Jahre zu einem Boom – das Spiel in der „Box“ war plötzlich modern und „en vogue“. Der Aufwärtstrend flachte in den 1990er Jahren leicht ab, konnte aber später wieder an Fahrt gewinnen. Heute geht man davon aus, dass knapp zwei Millionen Bundesbürger zumindest gelegentlich Squash spielen. Die Zahl der Intensivspieler mit größeren Ambitionen wird mit etwa 600.000 angegeben.